Sonntag, 02.06.2019
Am Sonntag trafen wir uns zur Exkursion an den Bodensee. Um möglichst viel zu sehen, starteten wir zeitig und das Wetter war bereits um 7 Uhr perfekt. Im Rahmen
einer Führung lernten wir zuerst das 2018 eröffnete NABU Bodenseezentrum und die Arbeit der dort Beschäftigten kennen. Neben spannenden Insider-Geschichten durften wir einen Blick in alle
Räumlichkeiten werfen und konnten unsere Fragen loswerden.
Direkt im Anschluss begann die große Führung durchs Ried. Mit knapp 770 Hektar geschützter Fläche ist das Wollmatinger Ried ein wichtiger Zufluchtsort für gefährdete
und seltene Tier- und Pflanzenarten geworden. Anfangs begeisterten uns die sibirischen Schwertlilien (Iris sibirica) in den ungestörten Flächen, die teilweise für Mahdversuche genutzt
werden. Vereinzelt konnten wir Vögel und Hummeln entdecken. Am Bodenseeufer genossen wir kurz die Aussicht, bevor uns unsere Führerin in den nicht öffentlich zugänglichen Bereich leitete.
Aus Rücksicht auf die Flora bewegten wir uns im Gänsemarsch weiter. Dabei wurden wir von den aufgebrachten Rufen eines Kuckucks begleitet und entdeckten neben den
Lilien einige farbenprächtige Orchideen. Am ersten Beobachtungspunkt entdeckten wir zwei Enten, die aber trotz sichterschwerender Tarnung schnell Reißaus nahmen. Der nächste Aussichtspunkt ein
paar hundert Meter später bot einen schönen Ausblick auf den Bodensee. Nach ausgiebiger Betrachtung von Schwänen, Kormoranen, Möwen, Enten und anderen Wasservögeln gingen wir weiter.
Der Weg führte uns nun durchs Schilf und wenngleich wir dort weniger Fauna beobachten konnten, lernten wir viel Neues über die Verbreitung und Bedeutung des Schilfs.
Der Weg führte an Biber-Konstruktionen vorbei und durch einen kürzlich bogenförmig abgeknickten Ast einer Weide. Kurz vor dem Ende der Tour entdeckten wir einige Schwarzmilane, deren Beobachtung
dann wichtiger war als die Einhaltung unseres ursprünglichen Zeitplans.
Etwas später als geplant verabschiedeten wir uns von unserer Führerin und fuhren für eine wohlverdiente Stärkung in einen Biergarten. Satt, zufrieden, und mit dem
dringenden Bedürfnis nach Kaffee fuhren wir nach Moos an die Aachmündung. Auf dem Hafensteg genossen wir die wohltuende Brise und hielten vergeblich Ausschau nach letzten ornithologischen
Highlights. Anschließend ließen wir die Exkursion bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Ende September haben interessierte Naturliebhaber die Forschungsstation für Vogelzug und Insektenwanderungen am Randecker Maar besucht. Die Exkursion wurde vom NABU Plochingen-Reichenbach
organisiert und viele Teilnehmer hatten sich angeschlossen.
Der in Fachkreisen sehr bekannte und wissenschaftlich renommierte Vogelexperte Wulf Gatter führte uns durch die Station und erläuterte die Vorgehensweise beim Zählen der Vögel und Insekten. Die
Vogelkundler unterscheiden die ziehenden Vogelarten anhand ihrer Silhouetten, Gefiederfärbungen und Flugbahnen – eine Arbeit, die jahrelange Erfahrung benötigt. Die Zählungen werden seit über 40
Jahren durchgeführt, in wissenschaftlichen Studien veröffentlicht und so der Fachwelt und dem interessierten Publikum zur Verfügung gestellt.
Am Sonntag besuchten wir das Naturschutzgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen. Die langjährige Nutzung der Fläche durch das Militär führte zur Entwicklung einer
vielschichtigen Ansammlung verschiedenster Tier- und Pflanzenarten. Zusammen mit einem fachkundigen Rancher erlebten wir einen eindrucksvollen Tag: Neuntöter, Tannenmeise, Heidelerche,
Mönchsgrasmücke sowie typische pflanzliche Vertreter der Heidelandschaft konnten wir bewundern.